Wie wichtig sind Weblogs?

Per Email habe ich einigen Bloggern und Ex-Bloggern drei Fragen gestellt, die nach der Bedeutung von Weblogs fragen. Die folgenden Antworten zeigen unterschiedlichste Ansichten und Erfahrungen und waren für mich ein spannendes Lesevergnügen.

Welche Bedeutung hat Bloggen für Dich?

Stephan Herczeg: Erster Antwortreflex: Keine besondere, keine herausgehobene Bedeutung (mehr). Könnte man auch sofort sein lassen, das sogenannte Bloggen, so wie man alles sofort sein lassen könnte. Milch trinken, fotografieren, in Urlaub fahren, amerikanische Serien auf DVD anschauen, kann man eigentlich alles sein lassen. Nun ist aber die Zeit, in der Bloggen als Lebenseinstellung, Glaubensbekenntnis und Grundsatzentscheidung galt, zum Glück vorüber. Wer gerne schreibt, kritzelt etwas auf ein Blatt Papier, schreibt es in eine Word-Datei rein oder haut es eben als Posting raus. Alles ganz normal und alltäglich, bitte regen Sie sich wieder ab. Ist doch nur ein kleiner Text, der möglicherweise im Internet sogar von anderen Menschen gelesen wird, was sowohl beglückend als auch supernervig sein kann. Für mich ist der Blogtext noch immer die Textform, die mir am meisten liegt. Keine Regeln, keine Konventionen, keine feste Form, keine zusammenfassenden Schlußsätze. Meistens kurz, man muss niemandem etwas erklären, darf vieles für sich behalten. Man muss nichts schreiben, kann es aber. Es gibt keinen Abgabetermin, es handelt sich um eine freiwillige Veranstaltung.

Kay Gaumann:Zum Einen: Draht zur Welt, zu anderen Menschen. Aktienkurse, Fakteninformationen, Fachblogs — alles gut und schön, aber an meinen Lieblingsblogs interessiert mich der Mensch dahinter. Gefühle, Gedanken, Erfahrungen teilen und mitteilen. Austausch. Kontakt. So schreibe ich auch, denke ich. Für mich ist das Wort "Befindlichkeitsblogger" kein Schimpfwort. Im Gegenteil. [Moment, ich muß das etwas präzisieren: Über "Hatte Lasagne zu Mittag" sollte es schon hinausgehen. Man denke sich hier bitte ein breites Grinsen dazu.] Statt langer Erläuterungen lieber ein paar Fakten: Ohne mein Blog und die der anderen wäre ich nicht in Berlin, ohne mein Blog und die der anderen hätte ich weniger Freunde, ohne mein Blog und die der anderen wüßte ich bis heute nicht wie man einen tropfenden Heizkörper provisorisch abdichtet mitten in der Nacht — und ich lernte: Jegliche Idee der Virtualität als Gegenwelt zur Realität (vulgo: real life) ist rein virtuell!

Zum Anderen: Schreiben, uneingeschränkt schreiben. Gedanken, Erfahrungen, Empfindungen aufzuschreiben, damit habe ich angefangen als ich gerade zehn war. Weiß der Geier warum, aber ich MUSS schreiben. Das Bloggen ist einer der Wege dazu.

Herr Paulsen: Bloggen ist ein unglaublicher Zeitfresser. Bloggen ist aber gleichzeitig all das, was ich am liebsten mache: Schreiben und Lesen vor allem, aber auch Kommunikation über Fotografie, bewegte Bilder, Musik. Nirgendwo hin müssen und überall sein können. Auch und gerade bei akuten Anfällen von Menschenscheu. Die Wahl haben, Entdeckungen machen. Ich schätze die Einblicke in politische und kulturelle Gedankenwelten. Ich profitiere von der Begeisterung und dem Enthusiasmus vieler Blogger für ihr Thema.

Perun: Für mich persönlich hat das Bloggen eine zentrale Bedeutung. Zum einen macht es mir Spaß, zu bloggen und zum anderen ergeben sich durch das Bloggen direkte und indirekte Effekte, die einen sowohl beruflich als auch bildungstechnisch nach vorne bringen.

Bei mir persönlich hat sich das Bloggen und speziell der Einsatz von WordPress wie ein Turbo auf meine berufliche Laufbahn ausgewirkt. Ich konnte viel lernen, weil ich über diverse Themen geschrieben habe und Feedback durch die Kommentare und E-Mails bekam. So knüpfte ich Kontakte zu Kollegen und zukünftigen Kunden.

Mittlerweile schreibe ich Fachbücher, Artikel für Fachzeitschriften und leite Workshops. Ich weiß nicht, ob ich so weit und vor allem so schnell ohne mein WordPress-Blog gekommen wäre.

Allerdings sollte an aller erster Linie der Spaßfaktor stehen. Wer von vornherein in einem Weblog nur und ausschließlich ein Mittel zum Zweck sieht, wird es sehr schwer haben durchzuhalten und wird unter Umständen nicht weit kommen. Wenn man gerne bloggt und sich in dem, was man schreibt, auch ein Stück weit wiederfindet, dann wird sich ein gewisser Erfolg nach einer Zeit von alleine einstellen.

Thomas Gigold: Bloggen hat für mich eine durchaus hohe Bedeutung. Aus zwei Gründen: Einmal ist da eine persönliche Verbundenheit, die das Thema Weblogs für mich zu einem Art "Lebensabschnittgefährten" macht. Denn das Thema begleitet mich nun seit Ende 2000, womit ich im Grunde genommen die gesamte Entwicklung der deutschen Blogwelt miterlebt und zum Teil auch aktiv mitgestaltet habe. Zum Anderen ist da der Fakt, dass ich mit Bloggen seit fast drei Jahren mein Geld verdiene. Ich berate Firmen zum Einsatz von Blogs, richte diese ein und schreibe für Firmen Weblogs. Das zusammen macht das Thema Weblogs wie gesagt zu etwas, dass mich aktuell jeden Tag begleitet und einen Teil meines Lebens ausmacht. Und ich genieße das durchaus auch, noch bin ich nicht blogmüde.

Marcus Puchmayer: Bloggen ist für mich ein reines Hobby, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vermutlich ein Hobby, das ich bisher am längsten beibehalten habe. Es ist natürlich auch ein Stück weit Selbstbestätigung, wenn man sieht, dass man gelesen wird und man Reaktionen in Form von Kommentaren und Verlinkungen erhält. Ich bin aber gleichzeitig immer hin und hergerissen zwischen Kommerzialisierung meines Bloggens in Form von Werbung oder ohne kommerziellen Hintergedanken. Einerseits ist es ja wirklich nur ein Hobby und mein berufliches Einkommen zwingt mich auch nicht dazu, andererseits teste ich immer gerne aus, inwieweit ich mit meinem Geschreibsel auch ein paar Euros dazu verdienen könnte.

Peter Praschl: Ich habe fünf Jahre lang an einem Weblog geschrieben. Und vor ungefähr zwei Jahren damit aufgehört, nicht für immer vermutlich, aber für unabsehbare Zeit. Warum ich begonnen habe? Weil das Weblogschreiben lange genau das Schreiben gewesen ist, nach dem ich mich immer gesehnt hatte: nervös, schnell, Haken schlagend, mäandernd, ohne Vorgaben und ohne Format, Bedürfnissen, Einfällen, den Tagen und den Nächten folgend, keine Unterschiede machend zwischen langen und kurzen, analytischen, deskriptiven, poetischen Texten; und weil es von Menschen gelesen wurde, denen genau dieses Schreiben auch wichtig war, etwas Neues, das sich noch nicht gefunden hatte, vielleicht auch gar nicht erst finden wollte, eine Art suchendes Schreiben vielleicht. Warum ich aufgehört habe? Aus vielen, auch aus privaten Gründen, aber auch, weil Weblogs plötzlich zu einem heißen hippen Ding ausgerufen wurden, zu etwas, das als Geschäftsmodell taugen sollte, zu etwas irgendwie Großem; mir war das Kleine kostbarer gewesen (das man niemals mit dem Niedlichen verwechseln sollte), das leise Reden in der ersten Person statt des Lautredens, der Fluss statt des Stakkatos, so irgendwie.

Sven K.: Für mich persönlich hat das Bloggen in etwa die Funktion, die der CB-Funk für Fernfahrer hat. Ich sitze als Grafiker und Autor die meiste Zeit des Arbeitstages allein am Computer — wie ein Trucker auf dem Bock. In meinem Blog kann ich kommunizieren, was ich gerade tue und denke und in den Blogs, die ich lese, erfahre ich, auf welchem Abschnitt der Datenautobahn die anderen "E-Trucker" gerade unterwegs sind und was sie bewegt. Und das ist mir wichtig, denn es ist für den Menschen existenziell wichtig, dass er sich nicht allein fühlt, dass er seinen Lieben lieb sein kann.

Als ich 1997 mit dem Bloggen begann, gab es noch keine Blogging-Software. Ich hackte jeden Tag eine hartcodierte Seite mit Cartoons und Satiren in den Netscape Composer. Damals träumte ich davon, über das Internet als Cartoonist und Kolumnist "entdeckt" zu werden. Über die Jahre musste ich für mich feststellen, dass das Bloggen in beruflicher Hinsicht wonnevoll Ist-Zustände reflektiert, aber kaum neue Perspektiven eröffnet. Alle beruflichen Perspektiven, die sich mir seither eröffneten, eröffneten sich mir offline.

Auf der anderen Seite habe ich über das Bloggen meinen realen Freundeskreis erweitert. Ich war immer unter Künstler- und Klarnamen unterwegs, das hat das erleichtert. Ohne das Bloggen gäbe es dieses Interview nicht, denn Ralph Segert habe ich übers Bloggen kennengelernt und indem wir begannen, zu telefonieren und uns zu besuchen, lernte ich seine liebe Frau Verena kennen. Über die Berliner Bloggerszene habe ich reale Kontakte geknüpft, die mich letztlich nach vierzehn Jahren in Köln zum Umzug nach Berlin brachten und ursächlich dafür verantwortlich sind, dass ich in Berlin vom ersten Abend an Freunde und Bekannte hatte. Und da ich als exzessiver Webworker zu einem eher zurückgezogenem Leben neige, sorgt das Bloggen und der damit verbundene E-Mail-Kontakt dazu, dass ich nie aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis falle, auch wenn ich mal wieder wochenlang außer dem Briefträger und dem Kioskmann keinen lebendigen Menschen sehe.

Insofern kann das Bloggen, wenn man der Versuchung widersteht, unter Pseudonym aufzutreten und sich mehr oder weniger in Rollenspielen zu verlieren, einen Gewinn fürs Leben darstellen. Für mich tut es das allemal. Denn es ist ja, ich sagte es schon, für den Menschen existenziell wichtig, dass er sich nicht allein fühlt.

Jens Berger: Als politischer Blogger muß man da sicher differenzieren. Einerseits macht das Bloggen natürlich Spaß - es ist ein Hobby, wie jedes andere auch. Als politischer Blogger muß man freilich auch für die eigenen Artikel recherchieren. Alleine dadurch erweitert man seinen Horizont und sein Wissen, was sicher von Vorteil ist. Andererseits kann man das Bloggen natürlich nicht auf die eigene Person reduzieren, dann könnte man auch ein Offline-Tagebuch mit seinen Gedanken zur Welt füllen. Man hat als Publizist — das ist man nämlich als Blogger auch — Einfluß und will diesen auch geltend machen. So wie bei jeder politischen Diskussion in der Kneipe, will man als Blogger auch überzeugen, beeinflussen, inspirieren. Wenn einem dies gelingt, so ist dies die größte Freude, die man als Blogger empfinden kann.

Carola Heine: Anfangs hat es mir nur besonders viel Spaß gemacht, mit meinen spontan dahingeschriebenen Texten online wahrgenommen zu werden und ich war eigentlich ziemlich verblüfft, als dann zeitweise Tausende von Lesern am Tag vorbeischauten. Später hat mich dann viel mehr die Technik interessiert, als der Reiz der erfolgreichen öffentlichen Selbstdarstellung irgendwann doch ziemlich nachgelassen hat und ich habe immer wieder neue Blog-Tools ausprobiert und mit verschiedenen Projekten experimentiert. Inzwischen ist mein Berufsleben völlig mit dem Netz verschmolzen, ich bin an vielen virtuellen Orten aktiv und kann es auch gut mal ein paar Wochen ohne Weblog aushalten, kehre aber irgendwann doch immer wieder zu meinen Blogs zurück: Dort schreibe ich frei ohne Endredaktion oder Lektor nur für mich, informiere ganz nebenbei noch meinen Bekanntenkreis, kann mich abreagieren, experimentieren oder persönliche Texte veröffentlichen, für die es sonst keinen Platz gäbe und erhalte auch noch umittelbares Feedback dafür. So kommt es, dass ich zwar inzwischen weniger blogge und die Besucherzahlen auf den meisten meiner Weblogs längst nur noch dreistellig sind ... meine Blogs mir aber trotzdem viel wichtiger sind als früher. Mal als Rückzugsort, mal als Treffpunkt, mal einfach so oder für Artikel, die ich gerne ohne Verlag schreiben möchte.

Ralf Graf: Das Weblog ist mein persönliches Publikationsmedium. Die simple Tatsache, dass man da "einfach so" etwas hinein schreiben und in die Welt hinaus senden kann und das wahrgenommen und gelesen wird, finde ich auch nach über sechs Jahren noch faszinierend. Und Weblogs sind unter der Schrottschicht des Kommerz und der Banalitäten eine kleine "Gegenöffentlichkeit". Viele Themen, die aus Unverständnis oder Desinteresse in "normalen" Medien nicht behandelt wurden, kommen über Blogs an die Öffentlichkeit, gerade aus dem "Stasi 2.0"-Themenkomplex. Das halte ich für wichtig.

Stefan Gärtner: Bloggen bedeutet für mich:
Lernen. Wenn ich einen Beitrag schreibe, dann konzentriere mich zumeist auf ein Thema – dadurch lerne ich sehr viel. Die Interaktion mit den Besuchern kann ein Thema vertiefen und eventuelle Irrtümer im Beitrag klären. Bloggen hat mir zudem sehr geholfen, meinen Schreibstil zu verbessern (ähem) — ich arbeite immer noch daran ;) und meinen Wortschatz zu erweitern.

Wissen weitergeben. Ich freue mich immer sehr, erlangtes Wissen weiterzugeben — besonders wenn es im Blog diskutiert und angenommen wird. Ich freue mich ja auch über jeden Beitrag, der mir weiterhilft.

Informationen finden. Hier geht es mir besonders um Informationen jenseits der professionellen Berichterstattung. Bloggen ist Bürger-Journalismus, der mir Informationen liefert, die ich über die üblichen Medien nicht erhalte.

Schockwellenreiter: Es hat eigentlich keine wirkliche Bedeutung, es ist eine Tätigkeit, die ich so selbstverständlich ausübe, wie das Atmen oder mein morgendliches Frühstück. Es ist eine Möglichkeit, Material zu den unterschiedlichsten, mich interessierenden Themen zu sammeln, mich mitzuteilen, meine Gedanken zu sortieren, Neues auszuprobieren und zu diskutieren. Es ist eine Art öffentliches Notizbuch, und so heißt mein Wiki auch folgerichtig: Cognitiones Publicae.

Roland Grün: Bloggen, das ist für mich Ausdrucksform. Kommunikation. Es ist für mich eine Möglichkeit, das, was ich gerade denke, was mich beschäftigt, mitteilen zu können. Oftmals wird Bloggen als eine neue Form von Exhibitionismus falsch verstanden — sowohl von Nichtbloggern als auch von Bloggern selbst. Ich verstehe es jedoch als Kommunikation. Es ist ganz einfach eine Möglichkeit, neue Menschen und Dinge kennenzulernen und meine Gedanken, Erfahrungen und mein Wissen mit anderen zu teilen. Ein Beispiel: Soeben habe ich einen Blogbeitrag über einen neuen Rasierer geschrieben, den es bei einem großen Discounter gibt. Das mag man einerseits als banal, andererseits als Preisgabe „intimer“ Dinge bewerten. Ich bin mir jedoch sicher, dass es Leute geben wird, die sich denken: Oh, das ist ja interessant. Deshalb habe ich auch zunächst überlegt, ob ich den Discounter, die Marke und den Preis nennen soll. Aber aus eigener (Such-)Erfahrung weiß ich, dass man für solche Informationen dankbar ist. Deshalb bin ich auch schon sehr gespannt, ob sich auf diesen Beitrag jemand melden wird.

Aus rund fünf Jahren Bloggerei weiß ich: Die Welt verändert man damit selten, aber das eigene Universum wird bereichert, weil meistens auch etwas zurückkommt.

Und dann ist Bloggen natürlich auch eine Sache, bei der ich mich austoben kann. Das hat aber weniger mit dem Schreiben selbst zu tun als damit, dass ich mich auch sehr für die Technik dahinter interessiere und gerne mit neuer Optik herumexperimentiere. Ich wechsel das Aussehen meines Blogs geschätzt ungefähr so oft, wie manche Leute noch nicht einmal ihre Unterwäsche.

Welche Diskussionen über die Bedeutung von Weblogs sind für Dich unproduktiv, überzogen oder gar peinlich und welche dagegen angemessen bis ergiebig? Warum?

Kay Gaumann: Mich nerven vor allem drei Stränge, die immer wieder auftauchen, denen ich aber kaum den Ehrentitel "Diskussion" zubilligen möchte:

1. Relevanzfragen
Für mich ist es Metametametameta, wie "wichtig" Blogs sind. Gibt es irgendwen da draußen, den das wirklich interessiert? Wir schreiben, weil wir gerne schreiben, wir lesen, weil wir gerne zuhören und auf andere Gedankenwelten neugierig sind. That's it. Nicht mehr, nicht weniger. In den gleichen Bereich fällt diese dumme Konstruktion etablierte Medien wie auch journalistisches Schreiben versus Bloggen. Jeder Versuch diese beiden zu vergleichen, muß notwendig scheitern, Journalisten sind an ganz andere Regeln und Aufgaben gebunden als die Blogger.

2. Hahnenkämpfe
Bin ich ein A-Blogger? Oder doch eher C bis D? — Da kommt mich das große Gähnen an, es geht mir am A.... vorbei. Ich möchte gelesen werden, ich möchte kommentiert werden, das ja. Wenn das drei oder vier Menschen tun, und es kommt ein echter Austausch dabei heraus — wunderbar! Wenn das tausend Leute tun und es kommen dabei im Dutzend Sachen wie: "Tolle Schreibe.", "Geht mir auch so." kriege ich Fluchtinstinkte. Einziger innerer Widerspruch, den ich nie auflösen konnte: Ich bin schon neugierig, wieviele da draußen das lesen, was ich so schreibe — eine gewisse Eitelkeit vielleicht, ich bin nicht sicher. Wichtig dabei: Egal ob 10 oder 1000 - ich schreibe deshalb nicht anders.

3. Kommerzialisierungsstreits
Ob jemand mit seinem Blog Geld verdienen möchte und/oder kann, ist seine ganz und gar eigene Angelegenheit, das soll doch jeder machen, wie er will. Ich kann doch selber entscheiden, ob ich Sites mit Werbeeinblendungen noch besuchen möchte oder nicht. Und da gar mit moralischen Erwägungen zu kommen, finde ich persönlich dann vollkommen albern und peinlich — Blogs sind doch keine Insel der Seligen.

Angemessen und ergiebig finde ich es, sich gegenseitig auf Mißstände aufmerksam zu machen und dann dagegen anzugehen. Herrn J.v.M. zurechtzustutzen war so eine Sache, dito die Stasi 2.0-Aktionen und noch so einige andere.

Jens Berger: Unterhalten sich zwei Priester über Sex. Genau so kommt es mir vor, wenn traditionelle Printjournalisten über das Bloggen schreiben. Blogs sind eine Nische - sie sind weder "die neuen Zeitungen", noch wollen sie mit diesen konkurrieren, sie können dies auch gar nicht. Daher wird den Blogs einerseits viel zu viel Bedeutung zugeschrieben, andererseits wird der Kern der Kommunikation via Blogs verkannt und damit werden sie wiederrum unterschätzt. Ein Blog ist erst einmal ein Medium und damit neutral. Was aus diesem Medium gemacht wird, hat weniger mit dem Medium an sich, sondern mit den Gedanken, Plänen und den Menschen dahinter zu tun. Ich kritisiere doch die Tagesthemen auch nicht mit dem Hinweis "Fernsehen, das ist doch auch dieses Gewinnspielkrams, bei dem man Anrufen kann", und der SPIEGEL ist doch deshalb kein bisschen schlechter, weil auch Truckerpornos sich das Medium Print als Kommunikationsmedium ihrer Wahl ausgesucht haben. Aus diesen Gründen finde ich die Diskussion über "Blogs" wenig fruchtbar. Man kann vortrefflich über diesen oder jenen Blog diskutieren, aber der Inhalt unterscheidet sich nun einmal vom Medium und man sollte daher auch tunlichst nicht den Inhalt mit dem Medium gleichsetzen.

Ralf Graf: "Unproduktiv" ist der falsche Ausdruck, denn zunächst einmal muss ja nicht alles im Leben "produktiv" sein. "Unnötig" (das wäre eher das richtige Wort) sind Debatten mit der These "Weblogs lösen den Journalismus ab" auf der einen und "Weblogs sind ein Müllhaufen voller Spinner" auf der anderen Seite, denn diese Debatten kreisen schon mindestens seit 2003 immer um sich selbst.

"Peinlich" finde ich Diskussionen um Werbung und "Profi-Bloggen". Gerade Leute, die ein halbes Jahr Bloggen, noch keine richtige "eigene Stimme" haben, aber schon bei allen Textads- und Affiliate-Programmen dieser Welt angemeldet sind sowie Protagonisten aus der Werbe- und Marketing-Welt sind da die lautesten Befürworter einer angeblich unausweichlichen und notwendigen "Professionalisierung" von Weblogs.

Schockwellenreiter: Die unprodukitvste Diskussion überhaupt, ist die, ob Weblogs Journalismus sind/sein müssen. Es ist die Angst der Journalisten vor ihrer Gatekeeper-Funktion, die sie sich zwar ständig einreden, aber nie ausüben (können), da stehen ganz andere Zwänge noch dahinter. Sie müssten zugeben, daß die Medienkompetenz der Leserinnen und Leser eine viel bessere Gatekeeper-Funktion ist, als es ihre Tätigkeit je sein könnte.

Natürlich gibt es journalistische Weblogs (das sind in der Regel Weblogs von Journalisten), aber das ist kein Muß: Weblogs sind gerade deshalb so interessant, weil sie es allen Menschen erlauben, ihre Meinung zu sagen, frei, spontan und ungeschminkt (bis zu den Stellen, wo der Gesetzgeber oder geldgierige Abmahnanwälte die Grenzen setzen).

Wobei wir bei dem zweiten, unproduktiven Diskussionspunkt sind: Die Tatsache, daß Weblogs es jedem erlauben, sich publizistisch zu betätigen, bedeutet nicht, daß auch jeder publizistisch tätig werden muß. Diese Forderung erinnert mich immer an eine Karikatur über die antiautoritären Kinderläden in den 70er Jahren: "Tante, müssen wir heute schon wieder spielen, was wir wollen?" Trotzdem ist natürlich die Tatsache, daß Weblogs (oder ähnliche Werkzeuge, wie zum Beispiel Content Management Systeme oder Wikis - ich spreche daher lieber von Mikropublizistik als von Weblogs) die Trennung von Medienkonsumenten und Medienproduzenten zumindest ansatzweise aufhebt, für mich von großer Bedeutung.

Spannend ist für mich die Frage nach der Multimedialität und der Hypermedialität (Links! Links! Links!). Ich bin der Überzeugung, daß das Web nicht einfach nur ein neuer Distributionskanal für (Fernseh-) Filme und Nachrichtensendungen ist, sondern daß hier ein neues Medium entsteht, das echte multimediale Fähigkeiten und Interaktivität bietet. Es können Filme, Audiodateien, Texte und Bilder gemischt werden und das Web lebt in einem Zwischenzustand zwischen Asynchronität und Synchronität. Hier werden wir bestimmt noch viel Neues erleben.

Und so ist für mich natürlich die Fage, ob wir so ein spannendes Medium einfach Springer, Pro7, Sat1, RTL, Bertelsmann, Burda-Holtzbrinck oder Murdoch überlassen, oder ob wir selber aktiv werden und mitgestalten, die wichtigste Diskussion überhaupt.

Herr Paulsen: Den Diskussionen über die Bedeutung von Weblogs messe ich keine besondere Bedeutung bei. Weblogs sind eine moderne, sehr ausdrucksvielfältige Form der Kommunikation, die Information und Selbstdarstellung verbindet. Freuen wir uns darüber wie demokratisch dieses Format ist, jeder darf und kann und wer langweilt wird nicht gelesen. Langfristig wird sich auch in der Blogwelt das durchsetzen und erfolgreich sein, was sich in allen Medien durchgesetzt hat: Massengeschmack, daraus resultierendes Mittelmaß und sorgfältig aufbereitete Special Interest-Inhalte. Die Angst einiger Journalisten und Blattmacher vor dem Ende der Printmedien ist unbegründet. Einfach nicht langweilen, dann klappt das schon mit der Koexistenz.

Peter Praschl: Mich stören Diskussionen nie, worüber auch immer, mich stören, immer wieder, Tonlagen. Sobald zuviel gefuchtelt, Propaganda betrieben, dekretiert wird, höre ich nicht mehr zu; liegt vermutlich an meinem Alter, in dem man schon zu viele ertragen hat müssen, die auf einen einredeten. Ansonsten: natürlich kann es produktiv sein, darüber nachzudenken, wie Weblogs und Journalismus einander beeinflussen oder sich voneinander abstoßen, wie Weblog-Öffentlichkeiten funktionieren, wie subjektivistisches Schreiben und Ins-Netz-Veröffentlichen zusammenpassen. Manchmal kommt mir vor: es wird zu schnell über Weblogs diskutiert, zu kurz mit ihnen experimentiert. Mich interessiert an Weblogs, was nur in Weblogs geht (im Unterschied zu Journalismus, Literatur, Tagebüchern usw.) — da könnte man vermutlich noch einiges herausfinden.

Sven K.: Was mich am meisten langweilt, ist eine Diskussion, die es gibt, seit es Blogging gibt: immer wieder wird diskutiert, ob Blogger Schriftsteller oder Journalisten ersetzen können. Das halte ich gleichermaßen unproduktiv, überzogen und peinlich. Ich begreife das Bloggen als ein Instrument, über das man sich austauscht. Ein Instrument ist keine Kunstform. Picassos Bilder waren Kunst, Picasso war ein Künstler. Picassos Pinsel dagegen war weder Kunstform noch Künstler, sondern ein Instrument. Analog sehe ich das Bloggen als ein Instrument, dessen sich Schriftsteller, Journalisten, darstellende Künstler oder andere Menschen, die irgendetwas tun, sind oder fühlen, bedienen, um sich auszudrücken, um miteinander zu kommunizieren.

Peter Praschl war schon Print-Journalist, bevor er auf arrog.antville.org das Bloggen begann. Katharina "Lyssa" Borchert war dem Journalismus bereits nahe, als sie aus Ihrem Blog "Lyssas Lounge" heraus zur Chefredakteurin des ambitionierten WAZ-Portals derwesten.de berufen wurde. Für beide war das Bloggen ein Experiment, eine Abwechslung, die Befriedigung einer Neugier auf ein neues Instrument. Die Karriere kam darüber hinaus, unabhängig davon - oder sie war schon da.

Und, mal nüchtern betrachtet: das Bloggen hat ja in seiner ursprünglichen Form schon insofern nichts mit klassischem Journalismus zu tun, als dass Blogger in der Regel dann schreiben, wenn sie Lust haben, etwas zu schreiben und nicht auf einen bestimmten Veröffentlichungstermin und eventuell auch ein vorgegebenes Thema hin. Und weil sie — meistens jedenfalls — am ehesten kolumnistisch tätig sind, weil sie persönlich gefärbt schreiben und sich weder einem neutralen Standpunkt noch erschöpfender Recherche verpflichtet sehen. Das ist doch eine wunderbare Freiheit — die mit den Tretmühlen des Journalismus gottseidank überhaupt nichts zu tun hat.

Thomas Gigold: Jede Relevanz-Debatte ist unnötig und vollkommen überflüssig. "Wie wichtig sind Weblogs in Deutschland?" oder "Warum werden Weblogs in Deutschland nicht wahrgenommen?". Das ist Quatsch. Mein Lieblingsthema ist ja "Wir brauchen mehr qualitativ gute Weblogs".

Die Relevanzfrage stellt sich meines Erachtens überhaupt nicht. Jedes Weblog ist relevant — für den eigenen Leserkreis auf jeden Fall. Und wenn der nur aus 50 Menschen besteht, ist es auch in Ordnung. Was wir mit diesen Relevanz-Debatten doch tatsächlich zum Ausdruck bringen, ist der kleine Minderwertigkeitskomplex, den die sog. "A-Blogosphäre" in Deutschland offenbar hat. Wir schielen dauernd in die USA oder nach Frankreich und fragen uns: Wieso ist die deutsche Blogwelt nicht so groß, nicht so bedeutend, nicht so relevant? Wieso ist sie hier nicht so "toll", wie da drüben. Dabei vergessen wir oft, dass es hier ein anderes Mediensystem und eine andere Kultur gibt.

Die deutsche Blogwelt ist durchaus auch schon bei Journalisten und den "traditionellen" Medien angekommen. Das beweisen immer wieder Geschichten, die aus Blogs zu Heise, Spiegel Online oder letztlich sogar in die BILD wandern. Wir beschweren uns häufig über die "Banalität" der deutschen Blogwelt, vor Kurzem forderten einige Blogs sogar mehr intellektuelle Weblogs. Da frage ich mich, mit welchem Recht man sowas fordert. Weblogs sind persönliche Medien und keine öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Dementsprechend hat eigentlich niemand das Recht, Blogger zu kritisieren, nur weil sie über ihren Alltag statt über Schlingensief, Merkel und Barack Obama schreiben.

Richtig hingegen sind Auseinandersetzungen mit unserem zum Teil sehr verkomplizierten Internet-Rechten. Was darf man schreiben, was sollte man besser nicht schreiben — nicht nur aus Sicht des Gesetzes, sondern auch aus rein persönlichen Gründen. Das sind Themen, die jeden im sog. Web 2.0 angehen und die in das Thema Medienkompetenz übergehen. Diese Themen sind nicht nur spannend, sondern auch extrem wichtig in Zeiten, in denen ich mir ebenso schnell eine Abmahnung einhandeln kann, wie Google meine persönlichen Daten zusammenträgt.

Stefan Gärtner: Unproduktiv sind die Diskussionen, die Weblogs generell in Frage stellen. Jeder Mensch hat eine Meinung und jeder Mensch kann diese in einem Weblog kundtun. Ich sehe darin nur eine Bereicherung — die Entscheidung zu lesen bleibt doch jedem selber überlassen. Alle anderen Diskussionen zum Thema finde ich angemessen — tragen sie doch dazu bei, das Thema Weblogs weiter zu verbreiten.

Perun: Ich halte so einige Diskussionen bezüglich Weblogs überzogen, unnötig und teilweise peinlich. Ja, Weblogs sind schon spezielle Websites und haben diesbezüglich auch einen eigenen "Charakter". Dennoch sollte man daraus keine Religion machen.

In aller ersten Linie sind wir Webmaster — auch wenn dieser Begriff etwas in Vergessenheit geraten ist — und dem entsprechend sind Blogger und die Weblogs nicht so etwas spezielles, wie sie es manchmal gerne hätten. Ich denke da speziell daran, dass viele Leute gegenüber der Online-Werbung ablehnend gegenüber stehen und bei Werbung in Weblogs die ablehnende Haltung noch steigern.

Apropos Monetarisierung von Weblogs. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand seine Website monetarisiert, tue ich selbst, aber bei manchen Weblogs habe ich das Gefühl, dass der Betreiber, noch bevor er sich Gedanken über den Inhalt gemacht hat, schon Pläne geschmiedet hat, wie und welche Werbefläche er verkaufen kann — für mich persönlich etwas befremdlich und auch kontraproduktiv. Ich bilde mir ein, so eine Grundhaltung zu "spüren", wenn ich so ein Weblog besuche.

Blogger sind auch keine Journalisten (auch wenn es bloggende Journalisten gibt) und dem entsprechend finde ich es extrem peinlich und völlig an der Sache vorbei, wenn z. B. Spiegel ("der Leuchtturm des Qualitätsjournalismus") versucht, sich anhand irgendwelcher Blogger aufzugeilen und aufzuzeigen, wer besser ist und wer die besseren Artikel liefert. Wenn ich mir allerdings die Artikel eines Jens Bergers anschaue und dann wiederum einige der Spiegel-Artikel als Vergleich dazunehme, dann muss ich feststellen, dass Jens denen um einiges Voraus ist.

Carola Heine: Mir ist immer etwas unbehaglich, wenn jemand allgemeingültige Regeln über den Wert verschiedener Inhalte aufstellen und Bloginhalte in literarisch wertvolle oder ganz toll erfolgreiche und den großen Rest aufteilen möchte. Gibt ja genug Online-Platz für alle und somit keinen Grund, irgendwen verächtlich auszusieben, nur um sich selbst zu profilieren.

Ob ich schon einmal eine wirklich angemessene Diskussion über die Bedeutung von Weblogs gelesen habe, weiß ich momentan gar nicht. Es ist (mir) doch ein bisschen langweilig, über die Bedeutsamkeit eines Tools zu sprechen, wenn man stattdessen auch die interessantesten Inhalte finden kann. Aber da geht es vielen sicher ganz anders.

Marcus Puchmayer: Unproduktiv und überzogen halte ich die Diskussion über die Relevanz von Weblogs. Weblogs bzw. die relativ einfache Technik dahinter (sowie mittlerweile spotbilliger Webspace und Domains) ermöglicht es einfach Jedem, im Internet zu publizieren. Ob die Inhalte relevant sind, spielt dabei keine Rolle. Und ob Weblogs dem klassischen Journalismus den Rang ablaufen könnten, ist dabei ebenso unwichtig. Wenn sich bestimmte Blogger in der Position sehen, das tun zu können, dann sollen sie es eben tun. Aber die große Masse der Blogs hat keine Relevanz und wird auch nie Relevanz außerhalb von Google-Suchergebnissen zu Gina-Lisas Sexvideos haben. Aber das ist auch vollkommen egal.

Genauso die Diskussionen, ob man nun Weblogs kommerziell nutzen soll. Bloggen und bloggen lassen, lautet meine Devise. Jeder kann und darf das mit seinem Weblog anstellen, was er will, so lange er sich in einem rechtlich legalen Rahmen bewegt.

Je länger ich darüber nachdenke, fallen mir eigentlich keine Diskussionen über die Bedeutung von Webslogs ein, die ich für ergiebig halte. ;) Klar kann man über alles diskutieren, aber es braucht m.E. keine selbsternannten Hüter des Bloggrals, die der Masse der Blogger vorschreiben will, wie und was man zu bloggen hat.

Roland Grün: Solche Diskussionen halte ich inzwischen generell für überflüssig. Es ist unbestreitbar, dass die Ausdrucksform Weblog das Internet und damit auch unseren Alltag verändert hat. Diskussionen darüber, ob Blogs den Journalismus ablösen — ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich hier dann auch als Journalist spreche — sind müßig, weil sie das nicht tun werden. Sie werden ihn nur verändern. Aber das haben sie bereits getan. Daher kann ich allen Blogkollegen nur raten: Hört damit auf, darüber zu schreiben, wie bedeutend Weblogs sind, denn das führt nur dazu, dass sie in der Bedeutungslosigkeit wieder untergehen — wie ein alternder Showmaster, der sich am meisten darüber freut, dass er einen vermeintlich guten Witz gemacht hat.

Stephan Herczeg: Ehrlich gesagt: Weblogbedeutungsdiskussionen interessieren mich überhaupt nicht mehr. Das Thema ist durch.

Wenn Du die Anfänge Deiner Blogzeit mit der jetzigen vergleichst: Was hat sich verändert und was wünscht Du Dir für die Zukunft?

Stephan Herczeg: Früher ging Bloggen bei mir so: Mit großem Schreib- und Mitteilungsdrang setzte man sich jeden Tag vor das leere Eingabefeld der Blogapplikation und überlegte sich, was man denn wohl bloggen könnte. Meistens irgendwas, das man ganz toll oder total scheiße fand. Und immer alles verlinken. Links ohne Ende. Am besten Links, die noch kein anderes Blog bereits verlinkt hatte. Blogs als Link-Competition. Das war vielleicht doof (im Rückblick). Bloggen ging aber auch so: Sehr privat schreiben, viel von sich erzählen, auch Intimes, zum Teil Begebenheiten, die man nicht mal seinen engsten Freunden erzählt hatte. Das ging damals noch, weil man meinte, aus einer Anonymität heraus zu schreiben. Das ging damals noch, weil man ziemlich genau wusste, wer das eigene Blog liest. Nämlich andere Blogger, vielleicht zwanzig, dreißig Bloggerchen, die ungefähr das gleiche taten, die sich auch in ihr Leben reinschauen ließen. Ein bisschen zumindest. Das Verhältnis von Texte-Geben und Texte-Nehmen war ziemlich ausgeglichen, man kam sich kein bisschen voyeuristisch dabei vor. Heute geht Bloggen bei mir so: Fast alles sehr Private, Tagebuchähnliche, Intime bleibt draußen. Keine Erwähnung von Liebeskummer, Krankheiten, Finanznöten oder Jobs. Die vielen Links sind auch verschwunden. Mein Blog ist kein Servicekasten. Das machen andere besser und konsequenter. Oder man macht es außerhalb seines Blogs. Bei Twitter oder Facebook oder keine Ahnung wo. Web 2.0, Sie wissen schon. Google habe ich ausgesperrt, an vielen Zufallslesern liegt mir nichts. Google geht mein Blog nichts an. Überhaupt ist es mir überhaupt nicht mehr wichtig, "viel gelesen" zu werden. Heute geht Bloggen bei mir so: Mich interessiert an meinem Blog und an anderen Blogs nur noch der selbst verfasste Text. Wie kann man in fünf, zehn oder fünfzehn Sätzen irgendetwas (eine Stimmungslage, einen Film, einen Tag etc.) zusammenfassen, erzählen, beschreiben oder dokumentieren, ohne total pathetisch oder peinlich oder literarisch ambitioniert rüberzukommen. An dieser Art von Texten, die es fast nur in Blogs gibt, versuche ich mich. Nicht mehr jeden Tag und manchmal mit wochenlangen Pausen, aber trotzdem noch regelmäßig. Diese Art von Texten lese ich auch in anderen Blogs am liebsten. Was ich nicht am liebsten lese, sind Selbstvermarktungsblogs, PR-Blogs, Skandal-Aufdeck-Blogs oder Blogs von Leuten, die fest davon überzeugt sind, Meinungsführer, Themensetzer oder Impact-Blogger zu sein. Ist zwar okay, dass es sowas gibt, muss es vielleicht auch geben, langweilt mich persönlich aber ganz besonders. Lese ich also nicht. Und was die Zukunft betrifft: Web-1.0-Blogs werden verschwinden, zusammen mit der CD und der Festplatte. Die Fragmentierung, Aufsplitterung und Auslagerung von Blogkomponenten schreitet weiter voran. Fotos zu Flickr, Kurzlinks zu Twitter, Musik zu Last.fm und alles wieder zusammengeführt auf Facebook. Wo dann die Texte bleiben, wird man sehen. Schon schade um das gute, alte Blog, aber auch nicht so schlimm.

Herr Paulsen: Ich habe 2005 angefangen und damals in "Dem Herrn Paulsen sein Kiosk" auf Antville überwiegend fröhliche Schwänke aus meinem Leben erzählt, dazu ein bisschen Musik, Literatur, Kochen. Heute befremdet und verblüfft mich die oftmals radikale Öffentlichmachung des eigenen Lebens in Blogs zunehmend. Datenschutz und Persönlichkeitsrechte scheinen plötzlich kein Thema mehr, freiwillig wird preisgegeben, was sich das Internet dann leider auch noch ewig merkt. Die selbstreferenziellen Ordinary-Life-Blogs interessieren meist sowieso (bis auf die wenigen brillant und höchst unterhaltsam geschriebenen Ausnahmen) nur den engsten Freundeskreis, dazu ist Online- und Lebenszeit einfach zu knapp. Hinzu kommt die ständig wachsende Zahl an Blogs. Wer soll das alles lesen? Vermehrt sind Blogs mit klar umrissenen Schwerpunkten erfolgreich, Special Interest-Blogs, Fachblogs von Fachleuten zu Themen wie Technik, Medien, Politik, Kultur. Blogs dieser Art lese ich persönlich immer lieber und auch meine Blogs verändern sich langsam dahin gehend. Die leichte Reduzierung privater Einblicke zugunsten der von mir mit missionarischem Eifer gepflegten Themen Musik und Literatur im "Kiosk", sowie die Einrichtung meines Foodblogs "NutriCulinary" bei Wordpress sind erste Schritte in diese Richtung.

Für die Zukunft wünsche ich mir wieder mehr Lesestücke und weniger Mikro-Blogging, eine höhere Wertschätzung von Sprache und einen sorgfältigeren Umgang mit Sprache in Blogs. Damit meine ich nicht erbsenzählerische Dudentreue. Schon die Verwendung ganzer Sätze und die Beachtung von Groß- und Kleinschreibung bringen die eigene Wertschätzung für Leser und Sujet zum Ausdruck.

Thomas Gigold: Der Ton ist rauer geworden. Das stellen alle Blogger fest, die 2000/2001 angefangen haben. Insgesamt wird schneller mal jemandem über den Mund gefahren. Das ist aber eine ganz natürliche Entwicklung, denn die Blogwelt in Deutschland ist seit 2001 stark gewachsen und heute begrüßt man neue Weblogs eben nicht mehr mit virtuellem Rüberwinken und persönlicher Ansprache.

Eine Entwicklung der letzten 12 bis 24 Monate sind Tumble- und Micro-Blogging. Das sind Themen, die am Bloggen, wie wir es in den letzten 6 Jahren "erschaffen" haben, sicherlich einiges verändern werden.

Für die Zukunft wünsche ich mir eigentlich vor allem ein besseres Verständnis des Staates gegenüber dem Internet und was dort passiert. Dass man als Blogger heute bei jedem Wort überlegen muss, ob einem ein Gericht, ein Anwalt oder eine Firma trotz des Rechtes auf freie Meinungsäußerung dafür auf die Finger klopfen kann, trägt sicherlich nicht zur Förderung der Blog- und Web 2.0-Welt bei.

Roland Grün: Oh, es hat sich viel verändert. Als ich anfing zu bloggen, konnte man die deutsche Blogosphäre noch ungefähr an zwei Händen abzählen. Inzwischen ist sie sehr viel unübersichtlicher geworden. Und vor allem: schnellebiger. Die Entwicklung ist inzwischen so schnell, dass man garnicht mehr alles mitbekommt, was sich so tut. Vor allem stelle ich aber an mir selbst fest, dass sich die Bloggerei verändert hat. Früher habe ich oft einen halben Abend darauf verwendet, für einen Blogbeitrag die Links zu recherchieren und das Ganze dann zu schreiben. Das ist mir heute einfach zu mühsam — vor allem weil die Entwicklung den Blogbeitrag schon — noch während man schreibt — überholen kann. Daher — und ich habe lange gebraucht, mich daran zu gewöhnen — bevorzuge ich inzwischen Dienste wie Twitter, die viel besser geeignet sind, eine kurze Information wie einen Link zu transportieren als ein ausschweifender Blogbeitrag.

Verändert hat sich aber auch, dass Bloggen lokaler geworden ist. Schrieben wir uns vor fünf Jahren noch die Finger über George W. Bushs Irakfeldzug wund, so bloggen heute immer mehr Leute über das, was in ihrem Umfeld passiert — weil es eben auch immer mehr Leute in ihrem Umfeld gibt, die das lesen und interessant finden.

Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass die Entwicklung, die sich abzeichnet, nicht eintritt: Nämlich eine Professionalisierung der Bloggerei, die die Internetnutzer in zwei Klassen aufteilt: die professionalisierten Kommerzblogger und das gemeine Fußvolk. Bloggen ist eine Bewegung „von unten“, und das sollte sie auch bleiben, wenn sie ihre Glaubwüdigkeit bewahren will. Ich gönne es sicher jedem, mit Bloggen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber die Bloggerei braucht keine Stars.

Carola Heine: Die Technologie hat gewaltige Fortschritte gemacht, seit wir damals handcodierte HTML-Dateien einzeln auf den streng limitierten Webspace schoben. Das Wichtigste aber hat sich nicht verändert: Bloggen ist ein wunderbarer Weg, das eigene Mitteilungsbedürfnis auszuleben und sich dabei mit anderen zu vernetzen, Bekanntschaften zu schliessen und die Veröffentlichungen anderer zu geniessen.

Für die Zukunft wünsche ich mir vor allem, dass ich immer noch Spaß an allen neuen Entwicklungen rund um Blog-Technologie und soziale Netze finde. Bestimmte Blog-Inhalte oder Entwicklungen innerhalb der »Szene« werde ich mir nicht wünschen, denn auch im Web 2.0 muss ich ja nichts lesen, was mir nicht gefällt. Aber es wäre schön, wenn wir alle es uns auch in 20 oder 40 Jahren noch leisten können, Projekte online zu stellen, auf die wir Lust haben, ohne dass Kosten und Netzkapazitäten oder bisher unvorhersehbare Entwicklungen uns einen Strich durch die Rechnung machen.

Kay Gaumann: Was sich für mich verändert hat: Ich bin scheuer geworden. Angefangen mit dem öffentlichen Schreiben, das man inzwischen bloggen nennt, habe ich 1998. Da gab es das Wort noch nicht, da gab es auch noch keine Plattformen und etablierte Software für sowas. Mein erstes Blog war ein Abend für Abend per Hand geschraubtes, Seite für Seite verlinktes kleines Ding, Pixel für Zeile für Tabelle aufgebaut via Netscape Composer; dann kam der Creapir, aufgesetzt mit Hilfe von Greymatter. Meine Realidentiät dahinter war für jeden zu entdecken, der erste Stalker ließ nicht lange auf sich warten — ich machte ein paar bittere Erfahrungen, die durchaus auch mit der Polizei noch mehr aber mit meinem gekränkten naiven Herzen zu tun hatten. Dies führte zu einer Art Zuflucht auf Antville. Dort konnte ich anonym sein, war aber immer noch zu naiv — oder zu eitel — um dabei auch zu bleiben.

Die Unzufriedenheit mit den Veränderungen der Software auf Antville fiel dann zusammen mit dem Erschrecken darüber, wieviel persönliche Informationen über die Jahre akkumulieren — und das Netz vergisst nicht! Heute schreibe ich auf einer geschützten anonymisierten Domain, dafür endlich wieder ohne Schere im Kopf, und es gibt nur eine Handvoll von Freunden, die wissen, daß ich das bin.

Jenseits meiner beruflichen Sites — ich bin ja Webworker wie du — würde ich nie wieder mit Klarnamen da raus gehen. In diesem Punkt, denke ich, muß man früher oder später eine Entscheidung treffen: Filtere ich, was ich schreibe oder filtere ich, wer ich bin? Eins von beidem ist ein Muß, sonst wird man einfach zu verwundbar, in jeder Beziehung, durch Menschen, von denen man einfach nicht wissen kann, ob sie vertrauenswürdig sind. Wobei ich sicher bin, daß das für Männer weniger relevant ist als für Frauen. Aber das wäre wieder ein Thema für sich.

Was ich mir für die Zukunft wünsche? Eigentlich nichts. Das, was jetzt in der einen oder anderen Ecke als Niedergang des Bloggens beschrieben wird (Es machen viele den Laden dicht, der Kommerz spielt plötzlich eine Rolle etcpp.) sieht für mich eher 'gesund' aus, eine Art Selbstreinigungsprozeß — Die Touristen, die Kinder, die NewestHotShit-Gewinnler gehen nach Hause. Ich begüße diesen Prozeß, auch und gerade deshalb, weil er ein Schrumpfungsprozeß ist. Wir gehen — aus meiner Sicht — zurück an den Kern. Der war für mich über alle Jahre derselbe: Wenn du nicht wirklich gern und aus Bedürfnis schreibst, bleib Zuhause!

Ralf Graf: Damals, in der "guten alten Zeit", waren Weblogs zunächst einmal eine persönliche Stimme, interessant durch die in den Einträgen mit der Zeit heraus gearbeiteten Interessen und Kenntnisse der Autorin oder des Autors und der sich langsam herauskristallisierenden Kommunikation untereinander. Dagegen sind 8 von 10 in den letzten zwei Jahren gestarteten Weblogs uninspirierte Linkschleudern, "Me too"-Artikelsammlungen und kommerziell motivierte Anbiederungen an den Massengeschmack mit Boulevard-Themen, garniert mit Textads, offensichtlich nur von der illusorischen Erwartung des schnellen Euros durch "ich blog jetzt auch" motiviert. Das ist schade. Schade um das Medium.

Für die Zukunft würde ich mir eine Rückkehr "zu den Wurzeln" wünschen, das wird aber illusorisch bleiben.

Stefan Gärtner: Am Anfang war es für mich sehr spannend, mich mit dieser Weblog-Software „b2 cafelog“ zu beschäftigen. Da ging es um Spamabwehr und wie man sein Weblog für sich gestaltet. Dann kam die Weiterentwicklung „Wordpress“ und auf einmal gab es diverse Erweiterungen und Templates, die einem das Leben leichter machten.

Das Bloggen selber war mehr ein kleiner Kreis (Underground Feeling), zumindest habe ich es so wahrgenommen. Es gab mehr persönliche Weblogs. Mit persönlich meine ich, die Blogs waren thematisch bunter. Man schrieb über Dies und Das. Selbst der verrückteste Programmierfreak hat auch Artikel über seine Mutter veröffentlicht. Themenbezogene Weblogs haben sich nach meinem Gefühl erst später entwickelt. Die Blogger haben gemerkt, dass sie Zugriffe bekommen, damit vielleicht auch eine gewisse Art an Popularität und schupp hat man sich auf bestimmte Themenbereiche festgelegt, um ein entsprechendes Publikum anzusprechen — vom Online-Tagebuch zum Online-Journal. Darin sehe ich auch die größte Veränderung zu den Anfängen. Weblog-Software ist nicht mehr nur zum Tagebuch (Bloggen) schreiben da, sondern wird vielfältig verwendet.

Perun: Was mir manchmal fehlt ist die Unbekümmertheit. Als ich Januar 2004 angefangen habe zu Bloggen, da war die deutschsprachige Blogosphäre noch sehr übersichtlich, man kannte sich, man las sich und alles steckte noch in den "Kinderschuhen". Nicht dass wir uns missverstehen, das ist hier kein Nachtrauern nach einem verschwundenen, elitären Zirkel, es fehlt mir manchmal lediglich ein bisschen die Unbekümmertheit der "frühen" Tage.

Heute ist vieles professionalisiert worden, man erkennt das daran, dass viele Firmen schon seit längerem mit und um die Weblogs Geschäftsfelder positioniert haben. An sich ist das nicht schlecht, sondern der natürliche Lauf der Dinge.

Was ich mir für die Zukunft wünsche? Das die Zahl der guten deutschsprachigen Weblogs weiter steigt, so dass man nicht so oft bei den Angelsachsen vorbei schauen muss, wenn man sich für ein spezielles Thema interessiert. :-)

Jens Berger: Es hat sich für mich relativ wenig verändert. Blogs fristen immer noch ein Nischendasein und das ist auch gut so. Professionelle amerikanische Blogs sind von traditionellen Onlinepublikationen nicht mehr zu unterscheiden - in was sollten sie sich auch unterscheiden? Für die Zukunft wünsche ich mir daher auch, dass alles so bleibt wie es ist.

Schockwellenreiter: Ich weiß nicht, ob ich, wenn ich heute anfangen, überhaupt noch bloggen würde: Vielleicht drehte ich nur noch seltsame Videos und stellte sie ins Netz (in den kleinen videofähigen Digicams und Handycams steckt ein ungeheures künstlerisches Potential) oder fütterte (m)ein Bliki (eine Kombination aus Weblog und Wiki). Aber vermutlich würde ich doch genau das machen, was ich nun schon seit über acht Jahren täglich produziere: Spontane kurze Notizen, Bilder, Videos , Webfundstücke und Links, versehen mit sarkastischen Kommentaren. Denn ey, ich habe lange genug daran gearbeitet, als der "grumpy old man" der deutschen Weblogszene zu gelten und solch einen Ruf verspielt man nicht leichtfertig.

Marcus Puchmayer: Hach, 2001 gab es nur eine handvoll Blogger und obwohl es viel weniger Zusammenkünfte gab als heute, meinte man, seine Kollegen alle persönlich zu kennen. Es wurde m.E. viel Privates und weniger News gebloggt, obwohl es damals ja viel weniger Newsquellen gab als heute. Der Umgang untereinander war fairer, ein via-Link war eine Selbstverständlichkeit. Heute, da viele Neu-Blogger die Buchstaben SEO auf der Stirn stehen haben, wird weniger verlinkt, weil man Angst um seine Suchmaschinenplatzierung hat. Es widerspricht sich zwar mit meiner Ansicht, dass jeder tun und lassen kann, was er will, aber trotzdem gefällt mir diese Entwicklung ganz und gar nicht. Ich weiß nicht, was ich mir für die Zukunft wünschen soll. Entgegen allen Prophezeiungen glaube ich, dass die Blogosphäre parallel zu all den anderen Web 2.0-Dingen weiter wachsen und schon jetzt unkontrollierbar ist, weshalb jeder Wunsch utopisch wäre. Für mich selbst wünsche ich mir nur, dass ich dieses Hobby auch weiterhin betreibe, meinetwegen bis ich ein alter Kauz bin... ;)

Sven K.: Eine befreundete Bloggerin, die schon seit über acht Jahren schreibt, sagte: "Immer mehr Blogger, die ich kenne, hören auf zu schreiben. Das ist oft traurig, aber irgendwie denke ich auch: gut so, die Kinder gehen nach Hause." Wer bleibt? Die, die sich vom Bloggen eine publizistische Karriere versprachen, sind größtenteils wieder weg. Vielleicht ist ihnen — und ich schreibe das ohne jede Häme — über das Bloggen fühlbar geworden, warum sie schon vor dem Bloggen keine Chance im Journalismus hatten.

Was blieb, ist der "CB-Funk-Blogger". Elektrische Trucker, die Alarm funken, wenn sie auf der kreativen Schussfahrt in einen Stau geraten. Wie beispielsweise die Übersetzerin Isabel Bogdan, die, wenn sie einen kniffligen Satz nicht übersetzt bekommt, den Satz fröhlich in ihr Blog stellt und in den Kommentaren zum großen Amüsement des Publikums manche verblüffende Anregung von ihren Lesern bekommt.

Ich selbst kann in meinem Blog die Texte und Cartoons loswerden, die ich nirgends verkaufen kann und im Blog finden sie ein kleines sehr treues Publikum mit dem ich in sehr freundlichem Kontakt stehe. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das genau so bleibt.

Peter Praschl: Man stand weniger unter Beobachtung. Man war weniger umzingelt von Definitionen, Vorlagen, Beispielen, man tat sich leichter damit, den eigenen Impulsen zu folgen. Wird nie wieder so sein können, die Geschichte ist weitergegangen. Aber in Wahrheit muss jeder, der schreibt, immer wieder neu anfangen.

Informationen über die Teilnehmer

Carola Heine, Herr Paulsen, Jens Berger, Kay Gaumann, Marcus Puchmayer, Perun, Peter Praschl, Ralf Graf, Roland Grün, Schockwellenreiter, Stefan Gärtner, Stephan Herczeg, Sven K., Thomas Gigold.

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